Immer einen Besuch wert!

Oslo und Streetfotografie passen gut zusammen. Die Norweger sind entspannt, was die Straßenfotografie betrifft und es ist immer genug los in Oslo, so dass man viele Plätze und Straßen besuchen kann, die sich lohnen. Natürlich bietet sich die Innenstadt an aber im Sommer sind auch solche Gebiete, wie die Museumsinsel oder die Skischanze interessant, weil dort auch viele Besucher sind. Im Winter ist alles ein wenig schwieriger, weil das Licht sehr oft nicht so ausreichend vorhanden ist, wie man sich das wünscht. Die Sonne geht spät auf und früh wieder unter und sehr oft trüben dicke Wolken oder gar Schneefall das Licht ein. Aber gerade dann kann man auch schöne Szenen erleben, denn der Schnee hat seinen besonderen Reiz. Wenn man wie ich mit einer Leica M unterwegs ist, sollte mann etwas auf die Kamera achten, denn auch der Schnee setzt sich schnell auf der Kamera ab und führt zu Feuchtigkeit. Ich decke die Kamera dann immer mit einer Hand ab und habe dicke Handschuhe an. Apropos Handschuhe – die Kamera sollte sich gut mit Handschuhen bedienen lassen, denn sonst geht gar nichts. Es ist kalt und die Kamera ist immer draußen, so dass sie zu einem Eisklotz mutiert und schnell sind die Finger ebenfalls angefroren 😉

Meine Kombination ist die Leica M10-R und das kleine Summicron-M 2/35 und diese Kombination passt perfekt für Oslo. Als Zweitkamera ist die MP mit einem 50er dabei und die ist dann mit Film geladen. Den 100er kann man im Winter getrost vergessen, denn ein 400er ist mindestens angesagt, eher sollte der Film noch empfindlicher sein. In Innenräumen benutze ich das 35er oft ohne Gegenlichtblende, denn dann ist die Kamera wirklich sehr klein und unauffällig.

Leica M10-R mit Summicron-M 2/35 asph.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/180 s, ISO 640 • “Jul i vinterland”

 

Beste Plätze im Winter

Gerade um die Zeit des Jahreswechsels gibt es sehr gute Möglichkeiten für die Streetfotografie. Eine Fundgrube ist der Weihnachtsmarkt “Jul i vinterland” an der Karls Johan gt., denn hier ist zu dieser Zeit wirklich viel los am Abend. Man sollte sich aber auf wenig Licht und unterschiedliche Lichtverhältnisse einstellen. Außerdem gibt es viele kulinarische Köstlichkeiten, die man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte. Unweit dieser location gibt es natürlich noch andere Sehenswürdigkeiten, die gut besucht sind, wie das Schloss oder das Rathaus.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/125 s, ISO 1.250 • “Jul i vinterland”

 

Weitere lohnenswerte Ecken sind die Haupteinkaufsstraße Karl Johans gt. und der Hauptbahnhof “Sentralstasion“. Hier ist immer viel los und das Gebiet ist ziemlich weitläufig und bietet unterwegs noch viele andere Gelegenheiten, wie die Domkirche von Oslo.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 5.6, 1/125 s, ISO 200 • “Sentralstasion”

 

Ich empfehle noch das Gebiet der Oper und den angrenzenden Hafen. Gerade wenn Vorstellungen anstehen, sind immer viele Menschen unterwegs. Rund um die Oper ist auch sonst immer etwas los.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/125 s, ISO 640 • “Oper Oslo”

 

Irgendwann ist es aber auch genug mit der Kälte und man will sich wieder aufwärmen. Dazu eigenen sich die vielen Museen in Oslo. Ich empfehle das “Munch” und das “Frammuseet“, denn beide Museen sind sehr eindrucksvoll und spannend. Im Museum der Fram ist es aber ziemlich dunkel und daher schwierig zu fotografieren. Das Munch ist etwas besser, vor allem in den Bereichen vor den einzelnen Museumsräumen.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/125 s, ISO 6.400 • “Munch”

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/125 s, ISO 1.250 • “Munch”

 

available light mit der Leica M10-R

Der Winter zwingt zur Nutzung offener Blenden und hoher Empfindlichkeit. Selbst die Belichtungszeit muss oft noch gekürzt werden, so dass nicht mehr alle Szenen in Frage kommen. Ich versuche mit einer 1/125s klarzukommen und schraube vorher lieber die ISO hoch und öffne die Blende. Weiter öffnen als Blende 2 macht fast keinen Sinn, denn das schnelle Scharfstellen wird dann. sehr mühsam und langsam. Also nutze ich selbst Blende 2 nur, wenn es gar nicht anders geht. Lieber Blende 2.8 oder besser 4, da geht wenigstens noch etwas mit der Tiefenschärfe. In Innenräumen geht aber meist nur 2 oder 2.8. Dafür muss die ISO hochgeschraubt werden. Ich nutze bis zu 6.400 ISO, was meiner Meinung nach die Grenze für den Sensor darstellt. Noch mehr Rauschen mag ich dann persönlich nicht mehr. Die KI-Entrauschung in LR kommt bei mir bei Personenaufnahmen so gut wie nicht zum Einsatz, da die Ergebnisse mich nicht überzeugen. Dann lieber etwas mehr Rauschen. Wenn das Licht ausreicht, dann nutze ich im Winter 1/250s, Blende 5.6 und die ISO-Automatik bis 6.400. Die Belichtungszeit lasse ich von der Kamera bestimmte und setze nur die unterste Grenze auf 1/250s oder eben 1/125s, wenn es dunkler wird. Wenn ich noch weiter herunter muss, setze ich auch mal die 1/60s ein aber bei dem großen Sensor ist das oft nicht zielführend.

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 2, 1/125 s, ISO 6.400 • “Munch”

 

Die Fotos

Die Fotos sind im Portfolio zu finden: Oslo Streetfotografie 2024

 

Leica M10-R, Summicron 2/35 asph., Blende 4, 1/125 s, ISO 1.000