Leica SL3 beim ersten Start

Der Link zu den Videos ist weiter unten zu finden.

 

Die Leica SL3

Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, und endlich kam die SL3 heraus. Ich erhielt eine Mail von Leica, dass die Kamera verfügbar wäre, und habe sie sofort bestellt. Eine halbe Stunde später war sie für lange Zeit nicht mehr verfügbar. Also alles richtig gemacht – dachte ich. Bei einem Preis von 6.800 Euro für den Body hatte ich entsprechend hohe Erwartungen an die Kamera, besonders im Videobereich und beim Autofokus, da ich die Kamera unbedingt hybrid einsetzen wollte. Wenn ich nur einen Body mitnehmen kann, passiert das regelmäßig auf Touren, bei denen es auf das Gewicht ankommt und eine zweite Kamera keine Option ist. Die SL2-S hatte mich in dieser Hinsicht enttäuscht, da der Kontrast-AF oft nicht zuverlässig genug war, besonders bei Videoaufnahmen.

 

Leica SL3 mit dem 2/35 ASPH.

 

Fotos mit der SL3

Dass die Kamera im Fotomodus gute Ergebnisse liefert, war eigentlich keine Frage, und das tat sie dann auch. Der hervorragende Sensor mit der hohen Auflösung ließ kaum Wünsche offen, und auch der Autofokus arbeitete im Fotomodus zufriedenstellend. Mein erstes Video mit der SL3 war ebenfalls vielversprechend, und die Kamera überraschte mich positiv. Selbst bei JPEGs lieferte sie überzeugende Ergebnisse, und alle technischen Werte waren auch mit dem “normalen” 2/35 ohne APO beeindruckend.

Schlechtes, dunstiges Wetter hielt mich nicht davon ab 😉

 

Auch als Streetkamera tauglich

 

Auch in der Dämmerung war die Leistung zufriedenstellend, und das Rauschen war gut in den Griff zu bekommen. Alle Bilder auf dieser Seite wurden nur als JPEG aufgenommen. Der große Sensor verleitet etwas zum Croppen, was in Sachen Rauschen bei nächtlichen Aufnahmen nicht optimal ist.

 

1/100s, Blende 2, ISO 6.400

 

1/100s, Blende 2, ISO 3.200

 

Der Body

Über Leica lässt sich viel diskutieren, aber definitiv nicht über die technische Qualität und Ausgewogenheit ihrer Kameras. Der Body der SL3 ist kompakter geworden und lässt sich hervorragend halten und bedienen. Der Einschalter ist immer noch auf der linken Seite, aber die Lösung der zweihändigen Einschaltproblematik wurde durch einen Taster und das Standby-Regime elegant umgangen. Man kann die Kamera also getrost in den Standby-Modus gehen lassen, da sie kaum Energie verbraucht, wenn sie sich abschaltet. Ein Tastendruck auf den Auslöser weckt die Kamera dann wieder auf – die zweite Hand ist also nicht notwendig.

 

Leica SL3 mit gutem Bedienkonzept

 

Das Klappdisplay wurde meiner Meinung nach nicht für Leute konzipiert, die sich selbst filmen wollen. Anscheinend ist das nicht Leicas Zielgruppe, da man nach wie vor ein Smartphone benötigt, um sich selbst zu überprüfen. Das ist für mich ein Negativpunkt, mit dem ich aber hätte leben können.

Die Knöpfe und Räder sind perfekt und fast alle individualisierbar. Das Menü ist sehr gut gelungen und in kurzer Zeit erlernbar. Wer bereits mit Leica arbeitet, benötigt fast keine Einarbeitungszeit.

Display und Sucher sind ebenfalls hervorragend und bedürfen keiner weiteren Diskussion. Genau das hatte ich erwartet, und hier wurden meine Erwartungen erfüllt. Auch das obere Display ist gut gelungen und gut ablesbar.

 

Das obere Display

 

Videos mit der SL3

Die Kamera bietet verschiedene Videomodi, allerdings nicht ganz so viele wie die SL2-S, soweit ich das überblicken konnte. Das Hauptproblem der Kamera im Videomodus ist der Autofokus, wie auch in meinem zweiten Video zu sehen ist. Leider konnte der AF nicht die Leistung erbringen, die ich von einer Kamera in dieser Preisklasse erwartet hatte – insbesondere im Vergleich zu meiner Sony A7S III, die ich seit 2020 nutze. Möglicherweise geht Leica davon aus, dass die Videofunktion eher von Filmemachern genutzt wird, die die Schärfe manuell ziehen. Für meine Bedürfnisse reicht die Leistung des AF jedoch nicht aus, und deshalb habe ich die Kamera letztlich zurückgegeben.

 

Videos

Zusätzlich zu diesem Blogbeitrag gibt es auch zwei Videos auf meinem Kanal:

In den Videos gehe ich auf einige weitere Details ein, die in diesem Blogbeitrag nicht vollständig behandelt wurden. Es lohnt sich also, einen Blick darauf zu werfen. Dort gibt es auch Beispielbilder und Videomaterial, besonders im Hinblick auf den AF.

 

 

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