Ich fotografiere sehr oft Produkte für verschiedene Bücher und daher habe ich ein Video für das Fotografieren von Kameras erstellt. in diesem Video wird gezeigt, welche Werkzeuge und welche Vorgehensweise ich bevorzuge und es wird auch kurz auf das Stacking am Rechner mit LR und PS eingegangen. In diesem Beitrag werde ich einige Dinge vorab erläutern.
in meinem Studio
Die Werkzeuge
Man benötigt nicht viele Dinge aber einige Sachen machen das leben leichter. Was setze ich also ein?
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- Kamera Sony A7sIII mit 12 Mp • Das ist ausreichend für Fotos in Büchern.
- Objektiv 4/24-105 und bei Nahaufnahmen Makro 50mm
- weißer Hintergrund für Freistellungen, wenn gefordert
- flächige Strahler und Softboxen
- 2 Stative • beide Kameras benötigen ein Stativ
- weißer und schwarzer Karton zum Aufhellen oder Abmildern
- Mikrofasertuch, Brillenputztücher, Blasebalg, Taschenlampe
- Belichtungsmesser
Da es in Büchern keine großen Bilder gibt, reichen 12 Mp für die Fotografie völlig aus. Um Leuchten einzusetzen, sollte ein Stativ verwendet werden, denn die Belichtungszeiten können so auch etwas länger sein. Das Objektiv sollte nur bis maximal Blende 8 geschlossen werden, um Beugungsunschärfe an den Blendenlamellen zu vermeiden.
Die Reinigung
Um so mehr Staub vor dem Fotografieren entfernt wird, um so weniger Arbeit hat man in der Nachbearbeitung. Das Studio also vorher entstauben und beim Fotografieren möglichst wenig Staub aufwirbeln. Es ist immer Staub vorhanden, das lässt sich nicht vermeiden. Die Kamera sollte erst einmal gründlich gereinigt werden. Mit einem Mikrofasertuch kann man abschließend Fingerabdrücke und grobe Staubpartikel entfernen. Sehr gut funktionieren auch Zeiss Brillenputztücher, welche keine Schlieren auf glatten Oberflächen hinterlassen. Ein Blasebalg pustet die letzten Partikel weg.
Mit einer starken Taschenlampe kann man den Staub bei seitlicher Beleuchtung sichtbar machen.
Mit Zeiss Brillenputztüchern lässt sich Staub sehr gut aufnehmen.
Das Licht
Ich arbeite mit einem Hauptlicht von rechts oder links, teilweise nah an der Kamera aber mit einer Softbox (rund oder eckig) davor. Das zweite Licht setze ich von schräg oben auf der anderen Seite, je nachdem, welchen Look man in der Aufnahme erzielen möchte. Das Nebenlicht hat ca. 1 bis 2 Blendstufen weniger Leuchtkraft. Das messe ich mit dem Profisix aus, der immer noch sehr gut ist.
Mein Gossen Profisix für die Arbeit im Studio.
Zur Betonung von Kanten setze ich von hinten oben, also fast an der Decke des Raumes einen kleinen Flächenstrahler ohne Softbox ein und regle den auf 2-3 Stufen unter dem hauptlicht ein. Manchmal auch von der anderen Seite hinten, also jeweils rechts und links. Bei weißen Hintergründen muss man aber aufpassen, dass die kanten an der Rückseite nicht ausfressen. Hier muss man einen Kompromiss zwischen den Kantenlampen und dem Licht des Hintergrundes finden.
Für den weißen Hintergrund setze ich zusätzlich zwei kleine Flächenstrahler ein, welche den Hintergrund ca. 0-1 Stufe heller als das Hauptlicht machen, um in der Bearbeitung schnell freistellen zu können.
Durch Veränderung der Lampenpositionen werden die Spiegelungen minimiert. es können zusätzlich Polfilter eingesetzt werden. Man kann mit einem schwarzen Karton verschiedene Bereiche abschatten oder mit weißem Karton Bereiche aufhellen. Die Kartons kann mit Klammern an Lampenstativen befestigen.
Die Belichtung
Die Belichtung sollte etwas unter der gemessenen Belichtung liegen, damit die Lichter nicht ausfressen. Die Iso muss komplett abgesenkt werden, damit beim Aufhellen der Schatten kein Rauschen entsteht. Evtl. muss das Rauschen sonst herausgerechnet werden. Normalerweise ist dies bei einer ordentlichen Ausleuchtung nicht notwendig. Vom Stativ können lange Belichtungszeiten eingesetzt werden und die Blende wird auf 8.0 geschlossen. In vielen Fällen wird die Schärfentiefe nicht ausreichen, so dass man zwei oder mehr Aufnahmen machen muss. Dabei nicht zu viele Zwischenaufnahmen machen. Um so weniger Aufnahmen notwendig sind, um so besser! Gegen Verwackelungen beim Auslösen wird die Fernbedienung oder der Selbstauslöser eingesetzt. Zur Sicherheit alles doppelt und mit leicht veränderter Position ablichten, denn man übersieht schnell mal Spiegelungen.
Das Stacking
Wie gestackt wird, habe ich im Video gezeigt – das würde hier zu aufwendig werden. Vor dem Stacken werden die Bilder in LR grundbearbeitet und evtl. entrauscht. Beim Stacken muss man einige Bereiche Löschen, da die Stackprogramme fast immer Probleme mit den feinen Schriften auf der Kamera haben.
Die Fehler
Hier noch einige Fehler, die man während der Bearbeitung schnell einmal übersieht.
Auf dieser Aufnahme kann man Stackingfehler erkennen (z.B. Bindestrich der Objektivbezeichnung).
Auf dieser Aufnahme kann man ebenfalls Stackingfehler erkennen (z.B. Blendenringbezeichnung). Die Oberkante ist überstrahlt durch das Hintergrundlicht.
Auf dieser Aufnahme kann man ebenfalls Stackingfehler erkennen (z.B. Objektivbeschriftungen). Die Objektivkante ist etwas überstrahlt durch das Hintergrundlicht.
Video
Hier das angesprochene Video: