Herzlich willkommen zu meinem kleinen DIY-Projekt rund um die Leica M11 (oder M11-P). In diesem Beitrag zeige ich euch, wie
ich eine Universal-Plate (Baseplate) so umgebaut habe, dass der Akku und die SD-Karte problemlos erreichbar bleiben
und auch der Auslösehebel betätigt werden kann – ohne die gesamte Platte ständig abnehmen zu müssen. Für mich als
Landschafts- und Nachtfotograf mit langen Belichtungszeiten ist das eine perfekte Lösung. Viel Spaß beim Lesen!

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Warum überhaupt eine Universal-Plate statt einer Speziallösung?

Es gibt durchaus spezifische Lösungen für die Leica M11 (wie zum Beispiel eine RRS-Plate), allerdings ist mir die aktuelle
Ausführung zu groß und unflexibel. Der Griff ist nicht abnehmbar und das seitliche L-Profil sitzt fest dran – für mich ein
No-Go, da ich die kompakte Form meiner Leica bewahren möchte.

Wer lieber ein Video dazu schaut, der kann auf meinem Kanal auch alles detailliert anschauen: Link folgt am 9.3.25

Meine Wahl fiel auf eine schlichte Universal-Plate von Acratech, die sehr klein und leicht ist. Doch
das Problem: Die Plate verdeckt den Auslösehebel für den Akku und die SD-Karte. Ständig abschrauben war also keine Option –
eine Modifikation musste her.

Was wird benötigt?

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Maße bestimmen und anzeichnen

Zunächst habe ich die Bereiche, die ausgespart werden müssen, genau angezeichnet. Ziel ist es, eine Öffnung
in der Plate zu haben, durch die man den Akku-Auslösehebel erreicht und den Akku bzw. die SD-Karte problemlos entnehmen kann.

  1. Plate an die Kamera halten und grob markieren, wo sich der Hebel befindet.
  2. Genau ausmessen (bzw. später mit einer Schablone abgleichen) und eine Skizze anfertigen, um die
    Bohrlöcher zu bestimmen.

2. Bohrungen setzen

Mit einem Automatik-Körner habe ich die Stellen an den späteren Rundungen und Ecken gekörnt, sodass der
Bohrer nicht verläuft.

  • Bohrdurchmesser: ca. 5,3 mm (damit entsteht eine ausreichende Rundung, um den Hebel nicht zu
    beeinträchtigen)
  • Bohrungen an den Ecken der ausgeschnittenen Form setzen

Nach dem Bohren kann man die entstehenden Stege zwischen den Löchern mit einem Seitenschneider durchtrennen.
Das Ergebnis ist eine grobe Öffnung für den Hebel.

3. Feilen und Schleifen

Jetzt kommt die Feinarbeit:

  1. Mit einer Dreikantfeile die Ecken bearbeiten, damit der Ausschnitt quadratischer bzw. rechteckiger wird.
  2. Rundpfeile für die Rundungen an den Bohrlöchern, sodass keine scharfen Kanten entstehen.
  3. Grobe Metallfeile an der Außenkante (Seite am Akku) nutzen und ca. 1 – 1,5 mm kürzen.
  4. Feine Metallfeile, um die Fläche zu glätten.
  5. Mit 400er Schleifpapier alle Flächen und Kanten so glätten, dass man keine scharfen Übergänge spürt.

4. Lackieren (optional)

Damit die Schnittkanten nicht rosten und das Ganze optisch wieder schön aussieht, habe ich die Aussparung kurz mit einem
schwarzen Lack aus der Sprühdose versiegelt. Dabei nur eine dünne Schicht auftragen, damit sich die Maße
nicht verändern.

Nach dem Trocknen sieht man kaum noch, dass hier etwas umgebaut wurde – zumindest solange der Lack hält. Sollte er irgendwann
abplatzen, kann man problemlos nachlackieren.

5. Montage an der Leica M11

Zu guter Letzt wird die modifizierte Plate wie gewohnt an der Kamera montiert.

  1. Schraube für das Stativgewinde anziehen.
  2. Kontrollieren, ob der Hebel nun frei liegt und sich bewegen lässt.
  3. Testen, ob Akku und Karte ohne Abnehmen der Plate entnommen werden können.

Wenn alles klappt, lässt sich die Leica jetzt wieder ganz normal nutzen, und die Plate kann dauerhaft montiert bleiben.

Ergebnis und Fazit

  • Ziel erreicht: Die Akku-Klappe und SD-Karte sind zugänglich, ohne die Plate jedes Mal zu entfernen.
  • Kompaktheit bleibt erhalten: Statt einer großen Speziallösung habt ihr eine schlichte, leichte
    Universal-Plate.
  • Standsicherheit: Die Kamera steht stabil, z.B. mit einem größeren Objektiv wie dem Leica Summilux.
  • Geringes Gewicht: Kaum zusätzlicher Ballast – perfekt für Reisen und lange Fototouren.

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Umbau. Wer die individuelle Passform einer Universal-Plate bevorzugt und gerne selbst Hand
anlegt, findet hier eine preiswerte und flexible Alternative zu größeren, fest montierten Plates.

Tipps & Tricks

  • Exakte Position der Aussparung ist entscheidend. Macht euch eine Zeichnung oder
    Schablone, um nicht versehentlich an der falschen Stelle zu schneiden. Nutzt dazu das obere Bild in diesem Beitrag.
  • Wenn ihr euch unsicher seid oder nicht das richtige Werkzeug habt, lasst euch lieber in einer Werkstatt helfen.

Weitere Informationen

Fragen oder Anmerkungen? Schreibt mir gerne in die Kommentare, ob ihr vorhabt, diese Modifikation nachzubauen
oder ob ihr alternative Lösungen nutzt. Ich bin gespannt auf euer Feedback!

Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg beim Nachmachen. Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, freue ich mich
über eure Unterstützung – sei es ein Kommentar, ein Like oder einfach nur, dass ihr meine Beiträge mit
anderen teilt.

Bis zum nächsten Mal und allzeit gutes Licht!