Filmentwicklung komfortabel
TAS Filmprozessor von Heiland electronic
Das neue Video zum TAS:
Hier das alte Video zum TAS Filmprozessor inkl. Programmieranleitung:
Laborarbeit
Wer analog und schwarz/weiß fotografiert, kann seine Filme und Bilder einfach entwickeln. Für die Filmentwicklung sind nur einige wenige Utensilien notwendig, wie in diesem Artikel beschrieben. Wer auf Dauer wiederholbare Ergebnisse haben möchte, kann auf Maschinenunterstützung bauen. Neben den Filmprozessoren von Jobo, wie CPE, CPA oder auch ein Autolab, kann man auch die Kippentwicklung automatisieren. Der kleine Vorteil der Kippentwicklung ist eine hohe Kantenschärfe, wobei die maschinelle Entwicklung immer Vorteile bringt und zwischen den einzelnen Systemen die Unterschiede nur marginal sind. Wer richtig faul ist, sollte zum ATL greifen, denn da geht alles automatisch. Man sollte sich aber das Gesamtsystem ansehen und nicht glauben, die Automatisierung nimmt einem komplett die Arbeit ab. Der Wartungsaufwand eines ATL oder auch einer CPE ist deutlich größer als die Kippentwicklung mit dem TAS. Ich habe einige Jahre mit der CPE2 und mit dem ATL 500/800 entwickelt und man darf die Nebenarbeiten nicht unterschätzen. Wasserbäder müssen auch gereinigt werden, Abflussbehälter müssen entleert und gereinigt werden, Wasseranschlüsse und Abläufe bleiben nicht ewig so schön, wie am ersten Tag und alles was sich bewegt und heizt, geht irgendwann mal kaputt. Mein ATL hat halt ab und zu auch nach neuen Pumpen, Dichtungen und Kleinteilen gerufen und das ist alles zusätzlicher Aufwand. Vom Platzbedarf mal ganz abgesehen.
TAS während der Arbeit
Der Vorteil des TAS ist sein geringer Platzbedarf, die absolut minimale Wartung und der einfache Umgang damit. Auch die Qualität ist ein Grund, den TAS zu benutzen – alles ist noch richtig haltbar entwickelt und montiert. Leider gibt es die Geräte fast nie gebraucht, so dass ich mich irgendwann durchgerungen habe, ein Neugerät zu kaufen.
Entwickeln
Die Entwicklung mit dem TAS geht quasi genauso vonstatten, wie bei der manuellen Kippentwicklung. Es gibt jedoch mehrere Vorteile, wie:
- hohe Gleichmäßigkeit und Wiederholgenauigkeit
- Beachtung der realen Entwicklertemperatur, also Anpassung der Entwicklungszeit
- Programmierung verschiedener Prozesse auf Speicher
- der TAS ersetzt auch gleich die Uhr
Die Chemie muss man nach wie vor ein- und ausgießen. Ich lasse den TAS den Entwickler kippen, anschließend bewege ich das Stoppbad von hand und dann dreht der TAS wieder die Fixierung. Nach dem ersten und zweiten Wässern mittels Wasserstrahl lasse ich dann das Gerät noch ein- oder zweimal eine Nachwässerung von einer oder mehreren Minuten drehen, bevor ich den Film nach dem Netzmittelbad aus der Dose nehme.
TAS mit Jobo 1520
Möglichkeiten
Das System kann die unterschiedlichsten Tanks bedienen und ich nutze mit dem JOBO-Halter folgende Tanks:
- 1510, wenn ich nur schnell einen Film entwickeln will
- 1520 – der Normalfall für zwei Filme
- 1520 + 1530, wenn mal 5 Filme aufgelaufen sind, welche gleich entwickelt werden
- 2500er System (mit Magnet)
Der TAS lässt sich auch schnell umbauen auf andere Systeme, wie Kindermann, Paterson und viele andere, wenn man die entsprechenden Adapter zukauft oder gleich das richtige System bestellt. Die Programmierung im Filmprozessor bleibt auch nach dem ausschalten erhalten und für weitere Programme kann man sich Speichermodule dazu kaufen. Ein zusätzliches Speichermodul liegt schon dabei. Die Programmierung der wichtigsten 6 Parameter geht aber so schnell, dass man kaum Lust verspürt, den Speicher zu suchen 😉
Man gibt nur folgende Werte mit einer einfachen Prozedur (nur ein Knopf) ein:
- Gesamtdauer der Entwicklung
- Zeit der ersten Bewegungsphase
- Intervall der nächsten Bewegungsphasen
- Anzahl der Drehungen (Kipp) pro Phase
- Schnelligkeit der Drehbewegung
- Entwicklertemperatur (also die Ausgangsbasis)
- reale Entwicklertemperatur
Wer möchte, kann auch noch eine Fixierzeit und eine Wässerungszeit zusätzlich eingeben. Ich nutze das manchmal.
Bedienungsfeld des TAS Filmprozessor
Hier mal ein Beispiel für die Entwicklung eines TMAX 400 mit dem TMAX-Entwickler, welcher bei 24 Grad die beste Leistung bringt:
- 6 min – Gesamtdauer der Entwicklung
- 0,20 (20 sec) – Zeit der ersten Bewegungsphase
- 0,30 (30 sec) – Intervall der nächsten Bewegungsphasen
- 5 – Anzahl der Drehungen (Kipp) pro Phase
- 5 – Schnelligkeit der Drehbewegung
- 24 – Entwicklertemperatur (also die Ausgangsbasis)
- 24,0 – reale Entwicklertemperatur kann in Zehntelschritten eingegeben werden
Fazit
Schönes Gerät, sehr leise. Es macht eine Freude zuzuschauen und die Ergebnisse sind auch so, wie man sich das vorstellt. Natürlich liegt das in erster Linie am belichteten Film und dem entsprechenden Entwickler und einigen anderen Nebenbedingungen.
ein platzsparendes Gerät
Nachtrag: Ich habe mit der Firma Heiland electronic nichts zu tun und habe auch den vollen Preis bezahlt. Ich finde es aber gut, dass es noch Menschen gibt, die sich um das Hobby analoge Fotografie solche Gedanken machen und auch Geld investieren um solche Geräte zu bauen.