Back to the Roots – Nur noch ein Objektiv
Fotografie bedeutet für mich Reduktion. Weniger ist mehr. In den letzten Jahren habe ich viele verschiedene Leica M-Objektive besessen und intensiv genutzt. Dazu zählen das APO-Summicron-M 50mm f/2 ASPH, das Summicron-M 50mm f/2, das Summilux-M 50mm f/1.4, das Summicron-M 28mm f/2 ASPH, das Summicron-M 35mm f/2 ASPH, das Summilux-M 35mm f/1.4 ASPH, sowie das Voigtländer 21mm f/1.8 Ultron. Jedes dieser Objektive hat seinen ganz eigenen Charakter und seine Stärken, und in verschiedenen Leica-Workshops hatte ich auch die Gelegenheit, mit weiteren Brennweiten wie 24mm oder 75mm zu experimentieren. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, alles zu vereinfachen. Für mich heißt es: Nur noch ein Objektiv pro Kamera.
Warum nur noch eine Brennweite?
Nach Jahren des Wechsels zwischen verschiedenen Objektiven habe ich beschlossen, meine Ausrüstung radikal zu reduzieren. Die Entscheidung, mich auf eine einzige Brennweite pro Kamera zu konzentrieren, bringt viele Vorteile mit sich. Früher habe ich oft darüber nachgedacht, welches Objektiv ich als Nächstes nutzen sollte – die 50mm für Porträts? Das 28mm für Weitwinkelaufnahmen? Diese Unsicherheit führte dazu, dass ich oft mehr mit dem technischen Aspekt der Fotografie beschäftigt war als mit dem eigentlichen Moment. Jetzt geht es nur noch darum, zu sehen und den Moment zu erleben.
Ich nutze auf meiner Leica MP das Summicron-M 35mm f/2 ASPH und auf meiner Leica M10-R das Summilux-M 35mm f/1.4 ASPH. Damit habe ich die perfekte Balance gefunden, um sowohl analog als auch digital den vollen Fokus auf den Moment zu richten – ohne mich ständig zwischen verschiedenen Brennweiten entscheiden zu müssen.
Summicron 35mm f/2 für die analoge Leica MP
Für meine analoge MP habe ich mich für das Leica Summicron-M 35mm f/2 ASPH entschieden. Es ist kompakt, leicht und passt perfekt zur Schlichtheit der MP. Seine Schärfe ist beeindruckend, ohne dabei den Charme der analogen Fotografie zu verlieren. Gerade in der Street-Fotografie bietet mir das Summicron eine Flexibilität, die es mir ermöglicht, schnell auf Situationen zu reagieren und den Moment einzufangen, ohne dass das Objektiv im Weg steht. Das weiche Bokeh und die ausgewogene Farbwiedergabe runden das Paket ab.
Summilux 35mm f/1.4 für die digitale Leica M10-R
Für meine digitale M10-R setze ich auf das Leica Summilux-M 35mm f/1.4 ASPH. Die Lichtstärke von f/1.4 ist bei der hohen Auflösung der M10-R ideal, um auch bei wenig Licht erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Egal ob bei Nachtaufnahmen in der Stadt oder in Innenräumen – das Summilux liefert fantastische Ergebnisse. Das Bokeh ist traumhaft und verleiht den Bildern Tiefe und Charakter, während die Schärfe bei offener Blende präzise auf den Punkt kommt.
Warum 35mm?
Die 35mm-Brennweite ist für mich die perfekte Wahl. Sie bietet die ideale Balance zwischen Weitwinkel und Normalbrennweite. Landschaften lassen sich ebenso gut einfangen wie Straßenszenen oder Porträts. In vielen Situationen bietet mir 35mm genau den richtigen Blickwinkel, ohne dass ich zu weit weg oder zu nah dran bin. Auf Reisen ist das besonders praktisch – ein einziges Objektiv für alle Situationen.
Weniger ist mehr – Die Freiheit der Beschränkung
Die Entscheidung, mich auf ein Objektiv pro Kamera zu beschränken, war letztlich befreiend. Weniger Ausrüstung bedeutet weniger Ablenkung und mehr Konzentration auf das, was wirklich zählt: den Moment. Keine Überlegung mehr, welches Objektiv ich verwenden soll, keine technischen Spielereien. Stattdessen habe ich nur noch die Kamera in der Hand und den Blick auf das, was vor mir liegt.
Mit dem Summicron 35mm f/2 für analog und dem Summilux 35mm f/1.4 für digital habe ich die perfekte Kombination gefunden. Eine Brennweite für alles – Street, Landschaft, Interieur, Reise und mehr. Diese Reduktion auf das Wesentliche bringt mich näher an das, was Fotografie für mich ausmacht: das Festhalten von Augenblicken, ungeschminkt und direkt.
Das ist mein Weg zurück zu den Wurzeln.
Übrigens. Als ich damals dem Aufruf “The Leica as Teacher” folgte, hatte ich mich auch an genau ein Objektiv gewöhnt und es für gut befunden.