Analoge 16mm-Filmkamera Arri 16SR II HS

Eine der letzten analogen Filmkameras – hier die Highspeed-Variante.

 

Arriflex 16SR2 HS mit Carl Zeiss 10-100/1:1.8 und Follow-Focus

 

Diese Seite widmet sich der Kamera Arriflex 16SR2HS und hat folgende Inhalte, die direkt angesprungen werden können. Diese Seite wird ab und an mal wieder erweitert und neue Aspekte werden hinzugefügt. Die Seite wird also in der nächsten Zeit nach und nach ausgebaut.

 

Hier mein Video auf YouTube zur Arri SRII HS.

 

Filmkamera Arriflex 16 SR II HS

Objektive

Zubehör Arri 16SR II HS

Die Kassetten

Film einlegen

Sonstiges Zubehör

Betrieb

Gebrauchtkauf

Bildstandstest

Hilfe und Bedienungsanleitung

 

 

Analoge Filmkamera 16mm?

Im Zuge meiner fotografischen Erlebnisse und meiner Kameras kam ich auch dazu mich mit Filmkameras zu beschäftigen. Ende der 80er Jahre habe ich mit 16mm-Film experimentiert und einige Filme belichtet und geschnitten. Dazu habe ich mir damals eine Pentacon AK16 gekauft und bin damit losgezogen. Heute habe ich wieder eine AK16 aber die Arris sind natürlich eine andere Klasse und an denen kommt man nicht vorbei, wenn man sich mit alten Filmkameras beschäftigt. Die Arri 16SR II HS ist eine der am weitest entwickelten analogen Kameras, die es in dieser Entwicklungsgeschichte gab und das Filmen mit ihr macht großen Spaß.

 

Kamera drehfertig – Body, Vario-Sonnar, Filter, Gegenlichblende, Follow-Focus, Speedcontroller, Sachtler-Stativ

 

Filmkamera Arriflex 16 SR II HS

Die Besonderheiten der SR II HS sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Das S steht für Silent und die Kamera ist wirklich sehr leise (obwohl A&R damals SR für Super Report ausgaben), wobei die SR ohne das Kürzel HS noch einen Tick leiser ist. Dafür kann die HS natürlich in Sachen Geschwindigkeiten punkten und schafft mit einem Speedcontroller sagenhafte 150 Bilder pro Sekunde, was einer sechsfachen Grundgeschwindigkeit bei 25 B/s entspricht und sich daher schon sehr gut für die Zeitlupe eignet. Aber auch Timelapse-Aufnahmen, also Zeitraffer-Aufnahmen lassen sich mit dem Controller realisieren (min. 5 B/s), selbst Einzelbildaufnahmen sind technisch möglich.

 

 

Merkmale:

  • seewasser- und tropenfestes Gehäuse aus Leichtmetall
  • Spiegelreflexsystem mit Spiegelblende 180 Grad
  • Transportgreifer mit Sperrgreifer (pinregistered) = sehr guter Bildstand
  • sehr kompakte Bauweise und sehr leiser Betrieb
  • Arri-Mount
  • Bildgeschwindigkeiten bis 150 B/s
  • Pilottonausgabe
  • Wechselkassetten 120m
  • Wechselakkus oder externe Stromversorgung 12V
  • Belichtungsmesser, einstellbar
  • 1/4 und 3/8 Zoll Stativgewinde
  • Gewicht ca. 6 kg (Body 3,2 kg, Kassette 2,2 kg)
  • auswechselbare Sucherokulare und Verlängerungsstück, umklappbar (Seitenwechsel)
  • Okularverstellung (Fehlsichtigkeit)
  • Tragegriff
  • Betriebsbereich -20 bis +50 Grad Celsius

 

Mit der Zeit wurde die 16SR mit zusätzlichen Dingen ausgestattet, so dass innerhalb der Baureihe recht unterschiedliche Kameras existieren.

Die erste Version ist die SR I war im Gegensatz zur Arri 16ST und auch zur 16BL deutlich leiser, was vor allem auf eine völlige Neukonstruktion der Kamera zurückzuführen war. Sie konnte die Geschwindigkeit extern von 5 bis 75 B/s anpassen und war intern auf 24 oder 25 B/s quarzgenau einstellbar. Der eingebaute Belichtungsmesser, welcher durch das Objektiv die Belichtung messen konnte, war von 16 bis 500 ASA einstellbar. Ein Zeiger auf der linken Seite des Suchereinblicks zeigt eine Abweichung von plus/minus zwei Blenden an und sorgt für die einfache Anpassung der Belichtung bei Verstellung der Blende oder durch den Einsatz von Filtern, falls man die Tiefenschärfe begrenzen wollte.

 

hier nur der Body ohne Kassette, ohne Objektiv

 

Die Objektive

An der 16SR2HS können fast alle Objektive der Arri-Serie mit Standardfassung eingesetzt werden. Die Auswahl ist groß aber meist werden heutzutage Vario-Objektive eingesetzt, wie z.B. das Vario-Sonnar 2.8/10-100 oder das 1.8 von Zeiss oder die Objektive von Angénieux, z.B. das  12-150/1:2-2.8, welches einen sehr großen Zoombereich hat. Im extremen Weitwinkelbereich kommen dann wieder Festbrennweiten zum Einsatz.

 

links das Vario-Sonnar 10-100/1.8 von Zeiss, Mitte das Vario-Sonnar 10-100/2.8, rechts das Angénieux 12-150/2-2.8, unten das 8mm

 

Front Objektiv Vario-Sonnar 2.8/10-100 von Zeiss mit Gegenlichtblende und Filterhalter von Tiffen

 

die alten Fassungen hatten noch den Arri-Stempel

 

die typischen “Ohren” zum einstellen der Blende oder auch Schärfe – je nach Objektiv

 

Frontansicht der drei weiter oben gezeigten Objektive

 

Zubehör Filmkamera Arriflex 16 SR II HS

Für die Kamera wurde viel Zubehör entwickelt, z.B.:

  • Speedcontroller
  • Kompendium mit Filterhalter oder Gegenlichtblende mit Filterhalter
  • Follow-Focus
  • Alukoffer für die Kamera in verschiedenen Versionen
  • Stativbrücke, Bridge
  • verschiedene externe und Anbau-Akkus
  • Videoauskopplungssystem
  • Imagestabilizer
  • Fernbedienungen
  • Phase-Shifter (für TV-Abfilmungen)
  • Startmarkierungslampen
  • und mehr

 

Die Kassetten

Für die SR gibt es Wechselkassetten für 120m. Auf einer Seite wird das unbelichtete Filmmaterial untergebracht und dann über den Filmkanal auf die andere Seite verfrachtet.

 

auch für Tageslichtspulen 30m nutzbar

 

aufgeklappte 120m-Kassette

 

Sonstiges Zubehör

Zu diesen Teilen werde ich später weitere Ausführungen hinzufügen.

 

Speedcontroller Digi-Tach Centronics für die Arri 16SR2HS

 

Betrieb

Folgt später.

 

Gebrauchtkauf

Der Gebrauchtkauf einer Arri 16SRIIHS gestaltet sich nicht immer einfach. Viele Kameras waren im Verleih und können unter Umständen verschlissen sein. Meist sieht man das schon am äußeren Erscheinungsbild aber nicht immer. Meist sind die Greifersysteme verschlissen, obwohl sie sehr robust gebaut sind. Wurde die Kamera regelmäßig gewartet, kann sie auch heute noch funktionieren. Was sollte also überprüft werden:

  • Überprüfung auf übermäßigen Verschleiß (kann in einigen Werkstätten noch gemacht werden)
  • Beseitigung der Verharzung durch altes Öl (ist oft der Fall)
  • Versorgung der Ölstellen mit dem richtigen Öl und vor allem sparsam
  • Messung der Bildgeschwindigkeiten
  • Messung der Gleichförmigkeit der Geschwindigkeit (Voraussetzung ist ein eingemessener Motor)
  • Überprüfung der Elektronik

 

Wer mit der Kamera drehen möchte, sollte als erstes einen Bildstandstest machen. Hier werden gekreuzte Linien oder Romben gefilmt und der Film wird dann ein zweites mal belichtet. Sollte es bei der Projektion Schwankungen zwischen den Linien geben (senkrecht oder horizontal), ist der Bildstand nicht mehr korrekt und muss geprüft werden.

 

Hilfe und Bedienungsanleitung

In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, jemanden zu finden, der für diese Kamera noch etwas Unterstützung anbietet. Ob es nun eine Bedienungsanleitung ist oder ein paar Tipps – manchmal möchte man ja auch mehr über seine bereits erworbene Kamera wissen. Eine englische (SRII) oder deutsche (SRIII) Bedienungsanleitung kann ich per Mail zusenden, wenn ich danach gefragt werde. Diese Seiten geben nun schon ein paar Aufschlüsse und ich hoffe, ich konnte damit etwas helfen. Manchmal braucht man ein paar Informationen mehr – wenn ich diese habe, kann ich sie ebenfalls zur Verfügung stellen. Es kommt halt immer drauf an, wieviel Zeit ich gerade zur Verfügung habe.