Für viele Straßenfotografen hat die Kamera einen hohen Stellenwert in der Praxis. Ich will mich da überhaupt nicht ausschließen.
David Gibson schreibt: “Kameras reizen Fotografen, weil sie sich einerseits daran erfreuen, aber weil sie andererseits auch Impulse für ihre Fotografie liefern.” Seiner Meinung nach beschäftigen sich viele Fotografen zu viel mit ihrer Kamera und zu wenig mit dem Fotografieren auf der Straße. Für ihn gibt es keine “richtige” oder “falsche” Kamera. Die Technik soll nicht stören oder ablenken.
Wenn man sich in den Netzmedien bewegt, wird man schnell feststellen, dass es mehr Artikel über Technik als entsprechende Artikel mit Bildinhalten gibt. Viele beschäftigen sich also eher mit den Kameras und Objektiven, statt mit der Fotografie. Natürlich gibt es auch viele Bilder und Diskussionen darüber, wie früher auf Flickr und heute eher auf Instagram. Meiner Meinung verkommt diese “Diskussion” heutzutage aber eher zu einer “Ich -will-auch-ein-like-haben”-Geschichte. Zu sehr ist offensichtlich, dass Nutzer anderen Nutzern nur folgen oder Bilder “liken” und “kommentieren”, um eigene Likes und “Kommentare” zu erhalten. Eine tiefergehende Beschäftigung und eine konstruktive Diskussion über die Bilder und Inhalte erfolgt nur in Ausnahmefällen.
Befriedigender Meinungsaustausch erfolgt meist nur in privaten Gruppen, einigen Foren und über physischen Austausch. Befriedigend im Sinne von Konstruktivität.
Viele bekannte Straßenfotografen sind sich einig: Die Kamera ist nur ein Werkzeug und soll nicht stören.
Dabei werden alle Kameras verwendet, die der Markt so hergibt, angefangen vom Smartphone über alle Arten von analogen Kameras, wie die Leica M oder Nikon F3 bis hin zur großen DSLR mit Zoomobjektiv. Das Einzige was klappen muss: Die Bedienung und das Verständnis für die Belichtung.
Paul Russel schrieb: “Wenn Sie Blende, Belichtungszeit, ISO und Belichtungskorrektur verstehen, kann nichts schiefgehen.”
Klar muss man auch noch ein paar andere Knöpfe bedienen, den Film ein- und ausspulen oder das Menü einstellen können. Sonst hakt es am Ende doch.
Es gibt immer wieder Hypes um die perfekte Streetkamera – man kann sie getrost an einem vorbeiziehen lassen. Was man am besten beherrscht und vor allem, was man immer dabei hat, ist entscheidend.